Warum Tablet-PCs mit Windows 8 keinen Erfolg haben

Warum der Erfolg von Tablets mit Windows 8 bzw. RT ausbleibt, scheint Microsoft nicht zu wissen. Dabei gehen die Tablets von Apple (iPad retina & iPad mini) und einige Android-Tablets (von Samsung) recht gut über die Ladentheke. Ich stelle daher ein paar Vermutungen an, woran es liegen könnte.

1.) Marken und Gewohnheit

Apples iOS und dessen Ökosystem kennt der (Durchschnitts-)Kunde schon von seinem iPhone oder iPod her, daher weiß er in etwa, was ihn erwartet. Vor Neuem und/ oder Anderem schreckt er zurück (siehe Windows XP, viele wollen einfach nichts Neueres oder Anderes benutzen). Ähnlich verhält es sich mit Googles Android.

2.) Schlechtes Preis/ Leistungsverhältnis
Die erhältlichen Tablets sind entweder sehr leistungsschwach und relativ teuer oder leistungsschwach und extrem teuer.
Schuld ist die verwendete Technik. Die günstigen Tablets verwenden Atom-Prozessoren von Intel, zumeist den Z2760. Seine ohnehin eher schlechte CPU und GPU-Leistung wird auch dadurch nicht besser, indem aufgrund der beschränkten Auswahl an Schnittstellen nur langsamer eMMC-Speicher (embedded Multimedia Card) verbaut werden kann. So können mit diesen Tablets zwar „normale“ Windows-Programme ausgeführt werden, allerdings genehmigt sich das Gerät dann lange Denkpausen.
Die Geräte mit Intels Core i Prozessoren sind da schon besser. Zwar sind die Prozessoren extrem heruntergetaktet, sind aber aufgrund ihrer aufwändigeren Architektur aber auch schneller – und teurer (ab 750€).
AMDs Tablet-Prozessoren bekleckern sich in Sachen Performance auch nicht gerade mit Ruhm, bieten dafür aber mehr Schnittstellen und eine (im Vergleich zum Atom) wesentlich bessere CPU und GPU Leistung. Der einzige Haken ist: Es gibt z.Z. keine Tablets mit AMDs neuen Tablet-Prozessoren, Netbooks mit AMDs Netbook-Prozessoren der Bobcat-Generation waren aber auch schon eine Seltenheit. Vermutlich liegt das am relativ hohen Stromverbrauch dieser CPUs.

3.) Kaum „Apps“
Es ist ein Teufelskreis: Keine Apps -> geringer Marktanteil; geringer Marktanteil -> keine Apps. Zum Beispiel sind die digitalen Ausgaben vieler Tageszeitungen in App-Form nur für iOS erhältlich. Zusätzlich lassen sich auf x86-basierten Tablets – im Gegensatz zu ARM-basierten Tablets – auch Programme installieren, die nicht aus dem Apppstore stammen, diese sind aber meist nicht für Touchscreens optimiert, also folglich ohne Maus nur schlecht bedienbar.

4.) Mangelnde Durchdachtheit der Geräte
Die meisten Hersteller scheinen sich nicht wirklich Gedanken um das Design ihrer Geräte zu machen, USB-Ports, die nicht nutzbar sind, wenn das Gerät geladen wird, klobige Notebook-Netzteile und zum Anschließen von USB-Sticks nötige Adapter sind dann die Folge.

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