Ältere Notebooks wieder flott machen

Vielfach werden „ältere“ (5-6 Jahre alt) Notebooks weggeschmissen, obwohl man mit einem kleineren Investitionsaufwand (0-100€) noch viel reparieren oder sogar noch besser als beim Auslieferungszustand (z.B. SSD statt HDD) machen kann.


Als erstes ein paar sehr wirkungsvolle Maßnahmen, die nicht jeder kennen dürfte:

1.) Lüfter aussaugen

Häufig der Grund, warum Notebooks abstürzen (Überhizungsschutz spricht an), langsam (Prozessor reduziert Takt) oder laut sind. Selbst ein kleines bisschen Staub kann hier schon Probleme bereiten.

Vorher:
Staubiger Lüfter

Nachher:
Sauberer Lüfter

Am besten geht man hier mit Staubsauger und Pinsel ans Werk;
Wichtig: Den Lüfter sollte man beim Aussaugen mit einem Stift o.ä. blockieren, sonst kann es zu Schäden am Notebook kommen.

Zusätzlich macht es Sinn, auch die Lamellen des eigentlichen Kühlkörpers von Staub zu befreien (bei meinem Notebook – einem Fujitsu Lifebook A530 – musste ich dazu nur den Lüfter aber nicht den ganzen Kühlkörper ausbauen):

kuehlerlamellen

3.) Energie-Einstellungen optimieren

Meist kann im BIOS und in den Einstellungen des Betriebssystems die Lüftersteuerung auf „Silent“ bzw. „leise“ gestellt werden sowie die Leistung von CPU und GPU auf „Bedarf“ oder „Energiesparen“ – geringerer Energieverbrauch bedeutet auch, dass weniger Wärme abzuführen ist, der Lüfter also weniger Lärm macht.

Bei mir unter Ubuntu (Desktop: Unity) hat sich zum Einstellen der CPU-Frequenz indicator-cpufreq bewährt.

4.) Akku austauschen

Häufig ist der defekte Akku Auslöser für den Neukauf eines Notebooks, obwohl man diesen (sofern nicht fest eingebaut) relativ problemlos tauschen kann.
Einen neuen Akku erhält man über spezielle Händler, die meist auch bei amazon vertreten sind. Eine Web-Suche mit der Suchmaschine deiner Wahl und ein Blick auf das Typenetikett des alten Akkus helfen hier 🙂
Ein neuer Akku für mein 2010er Fujitsu Lifebook A530, dessen originaler Akku nur noch 10 Minuten durchhielt, kostete mich etwa 30€ und macht was er soll 😀

Und jetzt die Klassiker:

5.) Betriebssystem neu installieren oder unnötige Software deinstallieren

Damit beseitigt man viele Probleme (Viren, nervige Programme und ungünstige Einstellungen), die den Computer ausbremsen und unsicher machen können, gleichzeitig.

Ist die Unterstützung des Herstellers des Betriebssystems mit Sicherheitsaktualisierungen ausgelaufen oder passiert dies in näherer Zukunft, sollte gleich zu einer neuen Version gegriffen werden oder bei diesem Anlass ein ganz anderes Betriebssystem installiert werden (beispielsweise eine Linux-Distribution statt Windows).

Windows 8.1 läuft auch auf älteren Notebooks von Anno 2008 noch gut, wenn man ggf. noch Arbeitsspeicher spendiert (mindestens 2GB) und eines SSD einbaut, sogar noch besser.
(Aktuelle) Linux-Distributionen haben auf älterer (aber nicht allzu exotischer) Hardware meist weniger Probleme mit veralteten Treibern als Windows, weil die Treiber hier meist nicht vom Hersteller des Geräts sondern vom Distributor mit dem Betriebssystem ausgeliefert werden.

Die „Lite-Variante“ wäre hier das Deinstallieren unnötiger Software oder das Bereinigen des Autostarts (bei viele Programmen ist es ausreichend sie erst zu starten, wenn man sie braucht!).

6.) Eine SSD einbauen

Ist die Festplatte des Notebooks über die SATA-Schnittstelle angeschlossen, ist dies eine gute und preiswerte Möglichkeit der Beschleunigung des Notebooks.
SSDs mit 128GB sind bereits für unter 90€ erhältlich, für ein wenig Geld mehr gibt es bereits 256GB SSDs. Braucht man unbedingt viel Speicher oder hat noch ein Notebook mit ATA statt des moderneren SATA, lohnt sich eine Aufrüstung aus Kostengründen meist nicht.

Durch diesen Schritt erhält man einen leiseren, schnelleren und stromsparenderen Rechner, allerdings sollte das Betriebssystem auch mit den Eigenheiten des SSDs umgehen können (Unterstützung des TRIM-Befehls, korrektes Alignment), was Windows-Versionen unter 7 ausschließt.

7.) Arbeitsspeicher aufrüsten

Hat der Rechner 2GB+, reicht dies für Windows 8.1 oder eine moderne Linux-Distribution und Standardaufgaben aus. Besser sind aber 4GB, sofern der Chipsatz so viel unterstützt.


Es müssen natürlich nicht alle Maßnahmen in auf einmal durchgeführt werden, es ist aber sinnvoll, nach dem Einbau einer SSD das Betriebssystem neu zu installieren und nicht nur zu spiegeln.
Auch sollte das Reinigen der Lüfter öfter (je nach Nutzung des Rechners 1-2 Mal pro Jahr) durchgeführt werden.

2 Gedanken zu „Ältere Notebooks wieder flott machen“

  1. Jochen sagt:

    Hallo Julius,
    ich finde Deine Beiträge zeitemäss alle reden über Umweltschutz aber werfen zu schnell weg. Die Hersteller bremsen das natürlich nicht.
    Ich habe auch einen AH530, der mit WIN10 viel zu laut ist. Also wurde auf 8GB RAM und 240GBSDD aufgerüstet. Immer noch WIN10 Problme CPU oft unter Vollast. Ich wollte auf Linux Mint Tara wechseln. Habe die SW über toorent mit verify etc. auf DVD gebrannt. Beim booten vom DVD-LW kommt das Linuxmint Logo er zählt zurück und dann kommen Fehlermeldungen, print_req_error:. Per USB klappte es auch nicht. Fehler: NTLDR is missing. Ich bin mir sicher dass derAH530 sehr gut mit Linux klar kommt, habe aber das Problem es zu installieren. Hast Du eine Idee oder Erfahrung?

    1. Hallo Jochen,
      NTLDR hat nichts mit Linux zu tun, das ist der Bootloader von Windows. Scheint also ein anderes Problem zu sein.
      Ich würde an deiner Stelle die Installationsmedien an anderen PCs und auch noch mal Distributionen ausprobieren.

      Das AH530 scheint mit dem A530 verwandt zu sein. Das habe ich nämlich lange genutzt und lief ganz gut unter Linux (damals Ubuntu 14.04).

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